Durch die immer rasanter voranschreitende Entwicklung der digitalen Welt fühlen sich viele Menschen – insbesondere Jugendliche – durch den konstant auf sie einwirkenden Datenfluss überfordert. Die ständig fließende Informationsdichte an individuell auf uns zugeschnittenen Inhalten, die uns vor allem im Bereich der Sozialen Medien begegnet, ist bei vielen der Ausl.ser für ein verschlechtertes Wohlbefinden. Diese Verschlechterung äußert sich beispielsweise durch Prokrastination und kann in manchen Fällen sogar mentale Erkrankungen, wie Depressionen, auslösen. Verschlimmert wird diese Problematik vor allem durch das sogenannte „Endless Scrolling“, das besonders im Kurz-Video-Bereich der Social-Media-Applikationen TikTok und Instagram auftritt. Dies bezeichnet das unendliche Scrollen, zu dem uns diese Apps aktiv und „absichtlich“ verleiten – ohne Ende prasseln neue, interessante Inhalte auf uns ein, die Informationsflut nimmt kein Ende.
Um dieser Problematik entgegenzuwirken, hat das Projektteam ein Konzept entwickelt bei dem sie sich den analogen Medien, genauer gesagt, der analogen Fotografie widmen. Durch einen Wettbewerb für analoge Fotografie, an dem sowohl Amateure als auch Profis jungen Alters teilnehmen können, wird Jugendlichen aktiv eine analoge Alternative zum digitalen Alltag geboten. So wird nicht nur ein „belehrender“ Zugang vermieden, sondern auch ein Raum für Kreativität und Kunst geschaffen, der den Jugendlichen einen Anreiz gibt, besondere Momente bewusster und mit anderen Augen zu sehen. Der konzipierte Wettbewerb wurde mit einem zielgruppengerechten Branding versehen und nutzt eine ironische Strategie um auf Social Media auf sich aufmerksam zu machen und die jungen Menschen gleichzeitig vom Bildschirm loszubekommen. Begleitet wurde der Wettbewerb von einer analogen Printkamapagne sowie einer informativen Website.
Das Projekt mündete in einer Fotografie-Ausstellung in der Kunstgalerie Eboran in Salzburg. An diesem Abend wurden die besten Einreichungen gekürt und das zahlreich erschienene Publikum diskutierte die entstandenen Werke. Ein wertvoller „analoger“ Abschluss, der die Bildschirmzeit vieler Menschen zumindest temporär drastisch reduzierte.
Ausstellung Galerie Eboran, 26.4.24
ECHTJETZT
Eine Initiative gegen das „Endless Scrolling“
Magdalena Barisic, Johanna Gerner, Elenora Kaiser [5AHGK] | betreut durch: Andre Mayr, Armin Lampert, Sascha Selke
HTBLVA Salzburg, Grafik- und Kommunikationsdesign, 2024
Kooperationspartner:innen
Galerie Eboran Salzburg